Das iXeS Studiotheater befand sich im 4.ten Stock des Kunsthauses Tacheles Berlin, Oranienburgerstrasse. Es wurde vom Schauspieler Udo Wiegand im Jahre 2009 gegründet.

 

In den 4 Jahren seines Bestehens war das iXeS Ort  für Theateraufführungen kleinerer Gruppierungen und von Monologisten,  Raum für Performances, Konzerte, Künstlertreffen, Proben,  sowie Gelegenheit zum ausgiebigem Tagträumen und superlaut Musikhören. Es gab auch Ausstellungen bildender Künstler. (Die Musiklautstärke wurde dabei etwas reduziert.)

 

Es ist unmöglich, hier alles aufzulisten, einige der Highlights waren:

 

Die Vorbereitungen vieler schöner Beiträge zu den künstlerischen Straßenaktionen des Tacheles zum Erhalt selbigens. Dies auch unter Beteiligung vieler engagiert ehrenamtlich unterstützender Künstler, in Berlin lebend bzw. Gastkünstler. Beispiel: Straßentheater von Studierenden der Schauspielschule TheAkademie: "Werde reich, sexy und berühmt – duchs Tacheles!"

 

Das Solo "Der Schauspieler" vom französischen Autor Alain Riviere, in der Inszenierung von Elisabetta Dal Dosso uraufgeführt im TIK-Nord, Berlin-Friedrichshain, dann über ein Jahr lang bis zu 4 Mal in der Woche von Udo Wiegand im iXeS gespielt.

 

Die Entwicklung des Zwei-Personen-Sketches "Tango Horrible".

 

Die Theater-Workshops von Rich Gold "Magic If".

 

Die Proben zu "House of Dreams", ein Musical im Stile einer Trash Art Revue, von Sabia Khan entwickelt, das am 12.2.2012 im Goldenen Saal des Tacheles mit über 30 Künstlern zur Aufführung kam...

 

Herausragend waren außerdem die spontanen Kooperationen mit und von Künstlern aus aller Welt, die meist unangekündigt einfach im Tacheles erschienen, dort das iXeS für sich entdeckten und kleine Projekte entwickelten: 

 

The Drystone aus St. Petersburg, Russland (experimentelles, physisches Theater), Carolina Balduzzi, Clownin aus Bueonos Aires, Argentinien, Maria Stoyanova, Barcelona, Spanien (Butoh) und viele andere...

 

Mit "Shakespeare meets Tacheles" wurde ein experimentelles Format geschaffen, mit über dem Tagesverlauf vorbeikommenden zufälligen Besuchern  - meist Touristen - kleine amüsante Theaterspielchen zu treiben.

 

Das iXeS kooperierte – neben den erwähnten Straßenaktionen - maßgeblich bei breiter angelegten Tacheles-Hausaktivitäten, so z.B. der "langen Nacht des Betons" (Theaterstück der S.K.E.T. - Schnelle kulturelle Eingreiftruppe, 2 anschließende Konzerte),  den monatlichen "Open Studio" Events etc. Weiterhin vermittelte das iXeS Tanzperformances als Rahmenprogramm zu Vernissagen, Diskonächten des Tacheles.

 

Im Kern war das iXeS studiotheater ein würfelförmiger Raum von 4 Meter Kantenlänge,  weiß gestrichen, mit italienischer Bühne und etwa 20 klapprigen Sitzplätzen für eventuelle Zuschauer....obwohl es darauf nicht ankam: Ins iXeS gerieten die meisten Zuschauer nicht geplant - sondern aus Versehen: Man war einfach überrascht, so etwas im Tacheles vorzufinden:  "Ich mußte mich nach dem Stück wieder neu an die Realität gewöhnen" (Zuschauerstimme) Das Tacheles an sich war schon eine Bühne, und das iXeS deshalb "Magie hoch 2" ... eine Bühne auf der Bühne.

 

Viele Sterbliche kennen so etwas gar nicht: Das iXeS war ein Ort, der gleichzeitig Wohnzimmer und Straße darstellte, die Straße, die die Welt bedeutet. Einfach Ankommen ohne das mühselige Packen und Losmarschieren: "Der Schauspieler" ... Wer das Stück hier im iXeS gesehen hat, weiß es:  - Er war berühmt schon seit Geburt. Geborgen in einem autopoetischem Ort mit magischer Sphäre, die sich auch mit viel Geld nicht entwickeln und auch nicht zerstören liesse: das Reich der Freiheit und der Phantasie.

 

Am Ende dieses BBC World - Videos kann man 2 Sekunden durchs Schlüsselloch in eine nun (vorläufig) untergegangene Welt schauen: http://tinyurl.com/bbcixes